Um es vorweg zu sagen: Uwe Brettschneider hatte als Bahnleger für uns Alte sehr anspruchsvolle und durchdachte Bahnen in den Wald gelegt!
Es wurde ein Wettkampf mit internationaler Beteiligung, denn traditionell waren die Läufer aus dem polnischen Dychow am Start und eine ganze Gruppe von Norwegern suchte in den Lausitzer Wäldern die Herausforderung.
Eigentlich hatte ich mir bereits im Vorjahr Nachtwettkämpfe abgeschworen, aber die Tradition trieb mich zu den Berlinern, denn den Nebel-Cup habe ich in der Vergangenheit selten verpasst - gleichgültig, ob er auf "normaler" OL-Karte oder auf einer Isohypsen-Karte ausgetragen wurde. Also bin ich auch in diesem Jahr (um 17:22 Uhr) an den Start gegangen --- und es war wirklich dicker Nebel im Starbereich, der langsam in den Wald zog. 50 m Pflichtstrecke waren vom Start zum Orientierungsbeginn angekündigt - aber die Starter hatten den Start ohne Information gleich an den "Orientierungsbeginn" gelegt. Also jagte ich erst einmal los und hielt in der Finsternis verzweifelt nach dem OL-Beginn-Posten Ausschau. Als ich die Veränderung bemerkte, ging es direkt zu P1. Auf dem Wege zu P2 bin ich dann in der Dunkelheit heftig gestürzt - und der Kompass hat Schaden genommen. Bis Posten 7 lief in der Dunkelheit alles nach Wunsch, aber zum 8.Posten muss ich eine falsche Schneise erwischt haben und die Sucherei begann. Kreuz und quer liefen die Wettkämpfer mit ihren Lampen durch den Wald - und ich geriet offensichtlich immer weiter von meinem richtigen Posten weg. An einem für mich falschen Posten traf ich auf einen fluchenden anderen Wettkämpfer, der feststellte, dass er diesen Posten bereits mal gelocht hatte und mir auf meiner Karte andeuten konnte, wo der Posten steht. So konnte ich meinen P8 nun direkt anlaufen. Trotz zunehmendem Nebel im Wald bin ich die folgenden Posten dann verhalten, aber sicher angelaufen.
Nacht-OL ist immer ein besonderes Erlebnis.
Beim Tag-OL am Sonntag ging es auf die gleiche Karte mit 1,5 km Weg zum Start. Es war sehr kalt, aber der Nebel hatte sich verzogen, und zu meiner Startzeit um 10:53 Uhr zeigte sich sogar verstohlen die Sonne. Ich kam problemlos über die gesamte Bahn, und nur die Norweger-Frauen auf der D75- und D65-Bahn waren schneller unterwegs.
Bruchholz erschwerte - wie in fast allen Wäldern gegenwärtig - das Laufen und man musste schon die Beine heben, wobei der weiche Moos-Untergrund eine zusätzliche Belastung war. Lediglich im Nordostteil der Karte sah der Wald recht aufgeräumt aus.
Zum Ende der Laufveranstaltung folgte noch die Siegerehrung für den Nacht-OL, der als Berlin-Brandenburger Meisterschaft ausgetragen worden war.
Egebnisse Nacht-OL Ergebnisse Tag-OL